Ein Zulieferer befand sich bereits in der Insolvenzphase und wurde in Eigenverwaltung fortgeführt. Bereits in der Anfangsphase der Insolvenz haben mehr als 20% der Belegschaft das mittelständische Unternehmen verlassen. Die Kunden haben die Projekte vorerst im Unternehmen belassen. Nach mehreren fruchtlosen Gesprächen mit möglichen Investoren wurde die Entscheidung getroffen, den Betrieb zu liquidieren.

Alle Kunden haben Nachfolger nominiert und teilweise Betriebsmittel dupliziert, um weiter lieferfähig zu bleiben. Die gefertigten Komponenten sind BMG-pflichtig, d.h. es vergehen mehrere Monate, bis ein Nachfolger serienfähig ist. Zudem sind die Erstellzeiten für die komplexen Werkzeuge ebenfalls mit mehr als sechs Monaten veranschlagt. Bis zu diesem Zeitpunkt müssen die Komponenten weiter vom insolventen Zulieferer bezogen werden. Einhergehend mit der schlechten Nachricht des geplatzten Investorenprozesses orientierten sich die Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt.

Damit erodierte zunehmend die Lieferfähigkeit, zumal in der bestehenden Marktlage von den Automobilherstellern die volle Kapazität des Zulieferers in Anspruch genommen werden musste. Die SCHWENK AG wurde von einem Automobilhersteller beauftragt, die Ausproduktion zu steuern. Externe Fachkräfte wurden an Bord genommen und geführt. Mitarbeiter der SCHWENK AG haben das Shopfloormanagement und die logistische Steuerung übernommen und die erforderlichen Fachkräfte am Markt beauftragt. Gemeinsam mit dem noch verbliebenen Stammpersonal des Zulieferers wurden die Mitarbeiter an den Anlagen trainiert. Mit einer eigenen Mannschaft, die auch Instandhalter und Einrichter für die Fertigungsanlagen beinhaltete, wurde der Automobilhersteller bis zum Einsatztermin des Nachfolgers bedarfsdeckend versorgt.