Im Sommer 2017 konnten dutzende Containerschiffe des insolventen Reeders Hanjin keine Häfen mehr anlaufen. Güter im Milliardenwert trieben auf den Weltmeeren. Auf einem der Frachter waren Komponenten eines französischen Zulieferers für ein Fahrzeugwerk eines deutschen OEM in Asien. Die Containerschiffe durften keine Häfen mehr anlaufen, die Hafenbetreiber hatten berechtigte Vorbehalte, die Hafengebühren bezahlt zu bekommen.
Zu diesem Zeitpunkt war völlig unklar, zu welchem Zeitpunkt wieder auf die Güter zugegriffen werden kann oder diese sogar Bestandteil der Insolvenzmasse werden. Damit würde sich aufgrund der unklaren Rechtslage ein Zugriff auf die Waren um mehrere Wochen verzögern. Der französische Zulieferer war aufgrund verschiedener Prozess-Schwächen ohnehin bereits rückständig, unmittelbar hat sich die Situation auf die Produktion des OEM ausgewirkt. Die SCHWENK AG wurde beauftragt, kurzfristig einen maximalen Produktionsoutput beim französischen Zulieferer umzusetzen. Ein Logistikkonzept wurde erarbeitet und mit allen Parteien abgestimmt und umgesetzt. Die Lieferfähigkeit wurde mit Sonderflügen abgesichert, parallel wurden aus kommerziellen Aspekten Komponenten entsprechend der Verfügbarkeit mit Bahnfahrten nach Asien und graduell einsetzenden Seefrachten zum Fahrzeugwerk des OEM eingesteuert. Der Automobilhersteller musste keine Fahrzeugverluste verzeichnen. Nach ungefähr 20 Wochen konnte dieses Projekt erfolgreich abgeschlossen werden.